Buch Banoo, 2020
Die Arbeit Banoo handelt über iranische Frauen und ihre Stellung in der heutigen iranischen Gesellschaft. Ihr Aufstieg in der Wissenschaft und der Arbeitswelt hinterlässt Eindruck in einer von Männern dominierten Gesellschaft – so haben sich die Frauen inzwischen auch außerhalb der eigenen vier Wänden Respekt erarbeitet. Um einen kleinen Einblick in die heutige Situation der Frauen im Iran und ihr Selbstverständnis zu gewinnen, habe ich in dieser Fotoserie Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und Orten Irans in ihrem Alltag begleitet und näher kennenlernen dürfen. Sie erzählten von ihren Ansichten und Überzeugungen, ihrer Arbeit und den damit verbundenen Schwierigkeiten, und ihren Zukunftsplänen. Diese wundervollen Menschen gewährten mir einen Einblick in ihr Leben und ließen mich an ihren Geschichten teilhaben. Diese und viele andere Frauen im Iran leisten einen wichtigen Beitrag zur iranischen Gesellschaft, ebnen den Weg für die kommenden Generationen und prägen dadurch die Zukunft ihres Landes.
Banoo, ist ein respektabler Beiname für Frauen und bedeutet Dame.
Buch Among Women, 2015
Entgegen der weit verbreiteten gegenwärtigen Meinung herrscht im Iran – besonders in den Großstädten – eine vielfältige, öffentlich zelebrierte Schönheitskultur. Der Iran ist zwar ein islamisches Land, dessen Gesetzgebung auf dem Koran basiert, dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Schönheit im Allgemeinen verboten wäre. Gesetzlich verboten, aber mittlerweile toleriert, ist für die Frau beispielsweise die zur Schaustellung von zu enger körperbetonter Kleidung und nicht korrekt bedecktem Haar. Bei Männern hingegen sind es kurze Hosen und kurzärmlige Hemden bzw. T-Shirts, die verboten sind. Besonders bei der Jugend im Iran, die zwischen Tradition und Moderne aufgewachsen ist, hat sich eine eigene Interpretation der „islamischen“ Schönheitsideale durchgesetzt. Zwar sind diesem Schönheitskult Grenzen gesetzt, dennoch lassen sich westliche sowie orientalische Einflüsse wiedererkennen.
Wie viele Jugendliche und junge Erwachsene in der Welt, wird auch die junge Generation des Irans, die in der Zeit nach der islamischen Revolution 1979 geboren und aufgewachsen ist, von der Suche nach der eigenen Identität getrieben. Trotz des vorherrschenden gesellschaftlichen Systems, hat es die junge iranische Bevölkerung geschafft Modetrends zu setzen, die sowohl – in den meisten Fällen – islamischer Kleiderordnung gerecht werden, als auch genügend Ausdrucksstärke besitzen, um Ihre individuellen Persönlichkeiten hervorzuheben. Auf den Straßen Irans, in den Einkaufmeilen und auf öffentlichen Plätzen, sieht man wie ideenreich und modern – teilweise sogar sehr westlich – sich die heutige Jugend kleidet.
Die Reportage „Unter Frauen“ gibt einen intimen, weiblichen Einblick in die Parallelgesellschaft iranischer Frauen, ihren modischen Fantasien und ihrem Schönheitsbild, das nicht nur von Männern geprägt wird. Da Schönheitsideale sich stetig wandeln, ebenso wie sich auch Gesellschaften ununterbrochen verändern, wird durch diese fotografische Momentaufnahme ein flüchtiger, vielleicht sogar ein historisch bedeutsamer Zeitabschnitt festgehalten, die den Blick westlicher Länder auf die heutige iranische Gesellschaft ebenfalls verändern könnte.
Buch Didar, 2014
In der iranischen Kultur spielt die Familie auch heute noch eine grundlegende und bedeutende Rolle. Obwohl sich die Beziehungen iranischer Familien in den letzten Jahrzehnten geändert haben, steht der Erhalt des familiären Zusammenhalts und Beisammenseins immer noch an erster Stelle. In dieser Serie steht meine Familie repräsentativ für iranische Familie. Ich habe meine Großeltern, ihre Kinder und ihre Enkelkinder innerhalb drei Jahren jedes mal, wenn ich im Iran war, fotografiert. Jeden Sommer während sich meine Familie bei meinen Großeltern versammelt, begleitete ich das Geschehen mit der Kamera.
Buch Hallo, 2014
In den letzten Jahren erhielten neue Kommunikationskanäle wie Social Media Plattformen und verschiedene Messanger Apps Einzug in unseren Alltag. Freunde und Familienmitglieder kommunizieren fast ausschließlich nur über diese neuen Medien. Sogar älteren Mitmenschen ist diese Art der Kommunikation nicht mehr befremdlich. Dadurch haben wir die Möglichkeit jederzeit und kostengünstig mit der Familie und den Freunden Kontakt aufzunehmen, auch wenn tausende Kilometern zwischen uns liegen. So ist es mittlerweile auch in meiner Familie ein beliebtes Kommunikationsmittel geworden über die Messanger App Telegram oder WhatsApp den Kontakt zu halten. In einer eigenen Telegram-Gruppe schreiben sich 32 Familienmitglieder täglich Nachrichten und verschicken Fotos. Über 2 Jahre wurden mehr als 3000 Fotos gepostet und dokumentieren das Leben meiner Familie in unterschiedlichen Situationen. Geburtstagsfeiern, Reisen, Freizeitaktivitäten und der Alltag wurde festgehalten und mit der Familie über Telegram geteilt. Eine Auswahl stelle ich in meinem Projekt “Hallo” vor.
P.S. Auf jedem Bild befinden sich Informationen über den Ort und das Datum, an dem das Foto entstanden ist und den Namen der Person, die es in die Gruppe gepostet hat.